“Mama, Papa, mir ist langweilig!” – diesen Satz kennen wohl alle Eltern. Hier erfährst du, wie du deinen Schatz unterstützen kannst, bei Langeweile wieder Beschäftigung zu finden.
Wenn Eltern jedes Mal einen Euro bekommen würden, wenn ihr Kind sagt, dass ihm langweilig ist, wären die meisten von uns wohl schon längst Millionäre. Viele Mütter und Väter schlagen ihrem Sprössling dann Aktivitäten vor. Das ist jedoch oft nur kurz erfolgreich – oder gar nicht. Muss es auch nicht, sagen selbst Experten. Denn Eltern sind nicht die Alleinunterhalter für ihre Kinder. Und Langeweile hat auch viele Vorteile:
- Langeweile regt die Kreativität deines Kindes an. Es sucht nach Aktivitäten und auch nach Herausforderungen. Oft enstehen daraus neue Spielideen.
- Viele Kinder beginnen zu träumen, wenn sie sich langweilen. Das beflügelt die Phantasie.
- Kinder lernen, sich selbst zu regulieren.
Das sind die Ursachen von Langeweile
Um zu verstehen, wie du deinem Kind bei Langeweile helfen kannst, schauen wir uns einmal die Ursachen dieses Gefühls an. Langeweile entsteht zum Beispiel
- wenn das Kind immerzu dauerbeschäftigt wird und gar nicht mehr gewöhnt ist, selbst etwas zu tun. Ständiger Medienkonsum etwa berieselt die Kinder, fordert aber keinerlei Aktivitäten von ihnen. Auch ein zu volles Programm mit Sport, Verabredungen und Vereinsleben kann dafür sorgen, dass Langeweile gar nicht mehr bekannt ist.
- zwischen zwei Spielideen. Bis gerade eben hat sich dein Sohn noch stundenlang mit Bausteinen beschäftigt und eine tolle Ritterburg gebaut? Wenn er damit fertig ist, kann es gut sein, dass er sich nun langweilt. Denn er muss jetzt erst noch eine neue Idee für ein weiteres Spiel entwickeln.
- in nicht kindgerechten Situationen. Ob eine lange Zugfahrt, beim Essen im Restaurant oder auch beim Museumsbesuch kann sich dein Kind nicht so bewegen und das tun, was es eigentlich möchte.
Manchmal sagen Kinder auch, ihnen sei langweilig, weil sie sich eigentlich lieber mit den Eltern beschäftigen und mit ihnen Zeit verbringen möchten. Die Herausforderung für dich ist es nun, den eigentlichen Hintergrund zu ermitteln und passend darauf zu reagieren.
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Das kannst du tun, wenn deinem Kind langweilig ist
Du kannst deinem Kind gerne ein paar Anregungen geben – allerdings werden diese erfahrungsgemäß meist abgeschmettert. Dann tust du am besten: nichts. Denn Kinder dürfen sich ruhig einmal langweilen. Beobachte deinen Schatz und schaue, ob er wieder ins Spiel findet. Oft werden dann wieder Spielsachen oder Aktivitäten entdeckt, die schon lange nicht mehr gemacht wurden. Wenn deinem Kind unterwegs langweilig ist, sind einige Spielsachen, Bücher oder Malhefte hilfreich. Zuhause haben sich als Geheimtipp vor allem Dinge bewährt, die sich für mehrere Funktionen und Spiele einsetzen lassen. Ob Bausteine, Kartons oder Decken – Accessoires wie diese regen die Fantasie an und lassen sich lange verwenden.
Mitmach-Aktionen und das Langeweile-Glas
Hast du dagegen den Eindruck, dein Kind möchte nach einem langen Tag Zeit mit dir verbringen, kannst du es in deine Aktivitäten mit einbeziehen. Frag es, ob es dir beim Tischdecken oder Wäsche wegräumen helfen möchte. Und als Belohnung bist du dann schneller fertig und hast Zeit für eine tolle Vorlesegeschichte. Auch das löst keine Begeisterung aus? Dann versuche es mit dem Langeweile-Glas. Hier kannst du verschiedene Aktivitäten auf kleine Zettel malen oder schreiben – zum Beispiel ein Puzzle machen, ein Bild malen oder einen meterhohen Tum bauen. Weiß dein Kind nicht, was es tun soll, kann es sich hieraus ein Los ziehen.
Foto: Unsplash / Hunter Johnson
Autorin: Kirsten Hemmerde
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