Böller und Raketen verursachen an Silvester viele Verletzungen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe gibt Tipps, wie du in einem solchen Fall am besten hilfst.
Besonders häufig werden an Silvester Hände und Finger verletzt
Über 4000 Verletzungen mussten 2019 an Silvester vor der Pandemie laut Barmer Ersatzkasse in einer Klinik behandelt werden. Am häufigsten sind Hände und Finger betroffen. Hier empfiehlt Frank Zirngibl,
Rettungsdienstleiter der Johanniter in Ostbayern:
- Brandwunden sollten allenfalls kurz mit Leitungswasser – auf keinen Fall mit Eis oder Schnee – gekühlt werden.
- Puder oder Salben gehören ebenfalls nicht auf offene Wunden.
- Brandwunden mit einer nicht klebenden sowie keimfreien Wundauflage bedecken und
verbinden. - Bei schwereren Verletzungen sofort unter der Rufnummer 112 den
Rettungsdienst alarmieren!
Die Augen besonders schützen
Augenverletzungen entstehen an Silvester meist, wenn der Sicherheitsabstand zu Böllern und Raketen nicht eingehalten wurde. Gelangt dabei ein Fremdkörper ins Auge, sollte dieser auf keinen Fall selbst entfernt werden. Zirngibl rät dazu, eine keimfreie Wundauflage auf das betroffene Auge zu legen und dann beide Augen mit einem Tuch zu verbinden. Nur so, so der Experte, könne das betroffene Auge ruhig gestellt werden. Dann sollte die verletzte Person umgehend ärztlich behandelt werden. Auch wenn es vielleicht komisch aussieht, ein Griff in den Werkzeugkoffer kann hier helfen. Eine Schutzbrille sorgt dafür, dass Fremdkörper nicht so leicht ins Auge eindringen können. Weiterer Tipp: Unbedingt beim Zünden den Sicherheitsabstand einhalten, der auf der Verpackung angegeben ist.
Das hilft den Ohren an Silvester
Rettungsdienstleiter Frank Zirngibl hat eine eindrucksvolle Zahl parat: „Silvesterböller erreichen eine Lautstärke von bis zu 175 Dezibel. Das ist lauter als ein Presslufthammer. Das ist lauter als ein Presslufthammer. Der hohe Schalldruck kann ein Knalltrauma auslösen und zu einer Schädigung des Innenohrs führen. Die Folge ist Schwerhörigkeit in den ersten Stunden oder Tagen. Schlimmstenfalls bleibt das Gehör ein Leben lang geschädigt.“ Damit es soweit erst gar nicht kommt, helfen Ohrstöpsel. Du kannst sie in der Apotheke oder der Drogerie kaufen.
Foto: Unsplash / Ploegerson
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