Jährlich erkranken in Deutschland rund 11.000 Menschen an Blutkrebs, darunter viele Kinder. Für viele von ihnen ist eine Stammzelltransplantation die einzige Hoffnung auf Heilung. Eine wertvolle Quelle dieser lebensrettenden Stammzellen ist das Nabelschnurblut. Mit einer Nabelschnurblutspende kannst du nach der Geburt deines Kindes anderen Menschen helfen.

Was ist Nabelschnurblut?

Nach der Geburt deines Kindes verbleibt in der Nabelschnur und der Plazenta eine kleine Menge Blut – das sogenannte Nabelschnurblut. Das hat es in sich. Denn es enthält eine hohe Konzentration an blutbildenden Stammzellen. Diese Zellen sind in der Lage, das blutbildende System eines Menschen neu aufzubauen. Während bei Erwachsenen das Knochenmark für die Blutbildung zuständig ist, zirkulieren bei Neugeborenen diese Stammzellen noch im Blutkreislauf.

Eine Nabelschnurblutspende kann bei Blutkrebs helfen
Mit einer kleinen Menge Blut Großes bewirken: Die Zellen der Nabelschnurblutspende…
Bei einer Nabelschnurblutspende wird wenig Blut entnommen
… können dabei helfen, dass krebskranke Menschen ihre Krankheit besiegen.

Warum ist Nabelschnurblut so wertvoll?

Die im Nabelschnurblut enthaltenen Stammzellen sind besonders jung und anpassungsfähig. Sie können sich zu verschiedenen Blutzelltypen entwickeln und sind daher ideal für die Behandlung von Erkrankungen wie Leukämie, bestimmten Anämien oder Immundefekten. Ein weiterer Vorteil: Die Transplantation von Nabelschnurblut-Stammzellen ist auch bei geringerer Übereinstimmung der Gewebemerkmale möglich, was die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung erhöht.

Wie läuft die Nabelschnurblutspende ab?

Während dein Baby bereits abgenabelt ist, erfolgt die Nabelschnurblutspende. Somit merkt keiner von euch beiden etwas von diesem Vorgang, er ist völlig schmerzfrei und unbelastend.

Die Spende ist unkompliziert und risikofrei für Mutter und Kind. Nach der Geburt und der Abnabelung des Neugeborenen wird die Nabelschnurvene punktiert, um das verbliebene Blut aus Nabelschnur und Plazenta zu entnehmen. Dieser Vorgang ist schmerzfrei und beeinträchtigt weder die Mutter noch das Kind. Anschließend wird das gesammelte Blut in einer Nabelschnurblutbank aufbereitet und bei -135°C kryokonserviert, sodass es bei Bedarf für Transplantationen zur Verfügung steht.

Was passiert mit dem gespendeten Nabelschnurblut?

Nach der Entnahme wird das Nabelschnurblut in spezialisierten Einrichtungen, wie der Deutschen Stammzellspenderdatei Nabelschnurblut, verarbeitet und gelagert. Jedes Präparat wird anonym im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) registriert und steht weltweit für Patienten zur Verfügung, die eine Stammzelltransplantation benötigen.

Wo kann ich Nabelschnurblut spenden?

Eine Nabelschnurblutspende ist in ausgewählten Geburtskliniken möglich. Welche das sind, erfährst du zum Beispiel bei der

Wenn du überlegst, das Nabelschnurblut zu spenden, setze dich am besten rechtzeitig mit der Klinik in Verbindung. Hier könnt ihr erste Details besprechen und auch klären, ob eine Spende möglich ist. Denn bei bestimmten Erkrankungen oder Risikofaktoren darf das Blut nicht verwendet werden. Auch hierzu beraten dich die Experten gerne.

Autorin: Kirsten Hemmerde

Fotos: Pexels / Shvetsa, Karolina Grabowska, vidalbalielojrfotografia

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