Stillen ist nicht nur die natürliche Ernährung von Säuglingen und hat Vorteile für sie – Stillen hat auch signifikante positive Effekte auf die Gesundheit von Müttern. Der Weltgesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dreht sich in diesem Jahr um das Thema Müttergesundheit. 

Die gesundheitlichen Vorteile, wenn Mütter stillen

  • Stillen Mütter ihr Kind, liegt das Risiko an Diabetes Typ 2, Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken bei einem Viertel bis zur Hälfte gegenüber Frauen, die nicht stillen.
  • Die stärksten positiven Effekte werden beobachtet, wenn das Kind nur Muttermilch erhält. Die WHO empfiehlt daher, Kinder in den ersten 6 Monate ausschließlich zu stillen.
  • Grundsätzlich ist jedoch jegliches Stillen, sei es auch noch so kurz, wertvoll für die Gesundheit von Mutter und Kind.

Stillen hat auch handfeste wirtschaftliche Pluspunkte: Die gesamtgesellschaftlichen Gesundheitskosten sinken erheblich, da Erkrankungen vermieden werden können. Eine Kostenanalyse für die Vereinigten Staaten von Amerika ergab, dass 13 Milliarden Dollar pro Jahr eingespart und 911 Todesfälle (v. a. Säuglingssterbefälle) verhindert würden, wenn 90 Prozent der US-amerikanischen Familien die Empfehlung zum ausschließlichen Stillen für 6 Monate befolgten . 

Warum ist die Stillquote niedrig?

In Deutschland stillen 13 Prozent aller Mütter ihre Kinder in den ersten sechs Monaten ausschließlich. Die Gründe, warum Mütter in Deutschland gar nicht stillen oder nicht so lange wie empfohlen, sind vielfältig:

  • Stillprobleme wie Brustentzündungen und die Unsicherheit über eine ausreichende Milchmenge zählen zu den häufigsten Gründen.
  • Frühzeitige und ausreichende Stillberatung sowie praktische Unterstützung sind wichtige Maßnahmen, um Frauen beim Stillen zu unterstützen.
  • Insbesondere Frauen in belasteten Lebenslagen fühlen sich nicht gut auf das Stillen vorbereitet und werden durch vorhandene freiwillige Beratungs- und Unterstützungsangebote schlechter erreicht.
  • Diese ist eher mittelschichtorientiert und erfolgt aufgrund von Eigeninitiative.
  • Mütter mit niedrigerem Sozialstatus informieren sich seltener vor der Geburt über das Stillen, besuchen seltener einen Geburtsvorbereitungskurs und werden seltener vor und nach der Geburt zuhause von einer Fachkraft betreut.
Frau lässt sich am Weltgesundheitstag beraten
Stillen stärkt die Gesundheit von Frauen. Denn nachweislich sinkt das Risiko, an Krankheiten wie Diabetes Typ2, Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken.

Zum Weltgesundheitstag wird bessere Beratung gefordert

„Stillberatung ist besonders effektiv, wenn sie mit der Schwangerschaft beginnt und nach der Geburt über die ganze Stillzeit angeboten wird, sowohl in der ambulanten wie stationären Versorgung“, so Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben. „Derzeit fehlt noch die verbindliche Beratung während der Schwangerschaft, diese sollte in die vorhandenen Vorsorgeuntersuchungen integriert werden, so wie es bereits bei der Wochenbettbetreuung der Fall ist.“ Von frühzeitigen, niedrigschwelligen und bedarfsgerechten Stillberatungsangeboten würden alle Frauen, unabhängig von ihrem Sozialstatus, profitieren. 

Was ist der Weltgesundheitstag?

In diesem Jahr steht der Weltgesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unter dem Motto „Müttergesundheit“. Der Weltgesundheitstag findet jedes Jahr am 7. April statt. Das Datum geht zurück auf die Gründung der WHO am 7. April 1948. Die Verfassung der WHO statuiert, dass ihr Zweck darin liegt, allen Völkern zur Erreichung des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu verhelfen. Jedes Jahr wird am Aktionstag ein vorrangiges Gesundheitsproblem in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit gerückt.

Quelle: Netzwerk Gesund ins Leben

Fotos: Pexels / Mart Production, Shkraba Anthony



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