Das Unvorstellbare ist eingetreten: Russland greift die Ukraine an. Das Thema beschäftigt nicht nur die Medien, sondern auch Familien. Zuhause. Auf der Couch. Beim Abendbrot.

Wer kleine Kinder zuhause hat, sollte dabei auf die Befindlichkeit der kleinen Seelen achten. Denn Kinder können eine Kriegsszenerie – möge sie auch noch so weit weg passieren – schwer einschätzen. Das macht Angst.

  • Fernsehbilder von Angriffen, von Einschlägen, von weinenden, verzweifelnden Menschen, werden in den Medien immer wieder wiederholt. Kleine Kinder wissen womöglich nicht, dass es sich hier um Wiederholungen handelt. Sie könnten davon ausgehen, dass es sich jedesmal um einen neuen Angriff handelt.
  • Kinder können die Entfernung zum Kriegsgebiet nicht abschätzen. “Rollen die Panzer, die ich im Fernsehen sehe, hier um die Ecke? Schlagen womöglich als nächstes bei uns die Granaten ein? Sind Mami, Papi und ich in Gefahr?” Das sind Ängste, die kleine Kinder heute haben könnten.
  • Wenn Eltern sich besorgt über den Krieg unterhalten, kann das das Geborgenheitsgefühl unserer Kinder erschüttern. “Meine Eltern sind besorgt. Meine Eltern haben Angst. Ihre Stimme klingt nicht so zuversichtlich, wie sonst…” Das sind Signale, die bei kleinen Kindern ankommen können.

Wichtig ist hier eine erklärende Kommunikation.

  • Redet mit Euren kleinen Kindern. Erklärt, übersetzt ihnen das Geschehen. Erklärt, dass sich die Bilder im TV wiederholen, weil es Aufzeichnungen sind. Erklärt, dass das Kriegsgebiet weit weg von ihnen ist. Vielleicht habt Ihr eine Weltkarte zur Erläuterung.
  • Schaltet den Fernseher aus, wenn die Kleinen anwesend sind. Auch das Radio mit besorgten Moderatoren kann Kinder verunsichern.
  • Je nach Alter der Kinder gibt es hervorragende Kinder-Nachrichtensendungen, die das Geschehen kindgerecht erklären. Auf der Webseite von LOGO wird die Nachrichtenlage hervorragend für Kinder aufgearbeitet: www.zdf.de/kinder/logo
  • Wenn Ihr Kinder im Schulalter habt, sprecht mit ihnen. Auch sie finden es schwer, ihre Angt zu formulieren. Versichert den Kindern, dass sie jederzeit mit Sorgen und Fragen zu Euch kommen können.
  • Gute-Nacht-Rituale sind immer wertvoll – ganz besonders wertvoll aber in Krisenzeiten. Führt ein Gute-Nacht-Ritual ein, dass Euren Kindern ein wohliges Gefühl der Geborgenheit gibt. Dann schlafen sie ohne Sorgen ein.
  • Wenn Eure Kinder eigene Medien konsumieren, solltet Ihr unbedingt darauf achten, dass sie nur seriöse Quellen bemühen. Sensations-Nachrichten mit Horrorszenarien machen enorm Angst!

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Die Kollegen von LOGO haben weitere wertvolle Tipps – gerichtet an Kinder:

  • Nicht alleine gucken! Wenn ihr Nachrichtensendungen schaut, macht es gemeinsam mit euren Eltern oder mit älteren Geschwistern. Dann könnt ihr direkt mit ihnen sprechen, wenn ihr etwas nicht verstanden habt oder euch etwas Angst gemacht hat.
  • Fragt eure Eltern, was genau passiert ist und lasst euch von ihnen erklären, was hinter der Nachricht steckt. Oft hat man weniger Angst vor etwas, wenn man es besser versteht.
  • Diskutiert mit eurer Klasse über die Nachrichten, die euch beschäftigen. Vielleicht kann euch ein gemeinsames Gespräch helfen, etwas besser zu verstehen.
  • Hilfe beim Einschlafen: Wenn ihr schlecht einschlaft oder Albträume habt, weil euch eine schlimme Nachricht nicht mehr aus dem Kopf geht, dann solltet ihr mit euren Eltern oder Freunden darüber sprechen. Oder ihr schreibt eure Träume und Sorgen auf. Das kann auch dabei helfen, mit der Angst umzugehen. Vielleicht gibt es auch etwas anderes, das euch tröstet und ablenkt, zum Beispiel ein Kuscheltier, eure Lieblingsmusik oder ein Buch.
  • Sprecht mit Experten. Wenn ihr nicht mit euren Eltern sprechen wollt, könnt ihr auch die “Nummer gegen Kummer” anrufen. Der Anruf kostet nichts und ihr bleibt anonym, das heißt, ihr müsst eure Namen nicht nennen, wenn ihr das nicht möchtet. Hier ist die Nummer: 116 111.
  • Vorsicht im Internet – Wenn ihr euch im Internet informieren wollt, dann nutzt Suchmaschinen, die extra für Kinder sind, zum Beispiel “Frag Finn!” oder “Blinde Kuh”. Hier werden zuerst Seiten angezeigt, die für Kinder sind. Wenn ihr in sozialen Netzwerken Nachrichten seht, die euch beunruhigen, gilt auch hier: Sprecht mit jemandem darüber!
  • Denkt daran: Nachrichten berichten über Ausnahmesituationen. Die Dinge, die in den Nachrichten gezeigt werden, sind meist außergewöhnlich und nicht alltäglich. Das heißt, es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass euch so etwas passieren kann.
  • Es gibt nicht nur Schlechtes auf der Welt! Nachrichten berichten häufig über schlimme Ereignisse. Doch jeden Tag passieren auch viele gute Dinge auf der Welt. Vielleicht hilft es euch, an etwas Gutes zu denken, das ihr erlebt oder mitbekommen habt.
  • Einfach mal abschalten. Wenn es euch zu viel wird, dann schaltet den Fernseher aus, legt das Handy weg und macht etwas, dass euch Spaß macht. Trefft euch mit Freunden, spielt etwas mit eurer Familie oder geht zum Sport – das lenkt ab.

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