Immer mehr Kinder und Erwachsene erkranken an Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Doch die Symptome sind vielseitig und oftmals schwer erkennbar. Hinter Bauchschmerzen, Übelkeit, einem permanenten Krankheitsgefühl oder Taubheitsgefühlen kann auch eine Glutenintoleranz stecken. Die Nahrungsumstellung ist dabei gar nicht so einfach. Mit diesen drei leckeren und gesunden Brotrezepten hast du einen leichteren Einstieg.

Ernährung mit einer Glutenintoleranz

Nur der Verzicht auf das Klebereinweiß Gluten hilft bei der Intoleranz. Getreidesorten wie Mais, Buchweizen oder Johannisbrotkernmehl sind aber glutenfrei.
Viele Getreidesorten müssen bei einer Glutenintoleranz ersetzt werden.

Was eine Glutenintoleranz ist und wie du diese erkennst, haben wir euch bereits in einem unserer Beiträge gezeigt. Hier findet ihr den Link dazu: Zöliakie: So erkennst du die Autoimmunerkrankung. Für das glutenfreie Backen wird geraten, mehrere Mehle und Samen miteinander zu mischen.

Die Glutenintoleranz erfordert eine lebenslange Diät und strikte Ernährungsumstellung. Lebensmittel wie Brot, Kuchen, Nudeln, aber auch Müsli und Pizza müssen mit glutenfreien Alternativen ersetzt werden. Für viele Betroffene ist das eine Herausforderung. Bei uns erfahrt ihr, mit welchen tollen Brotrezepten ihr euren Kindern beim Einstieg und Verzicht helfen könnt.

3 leckere Brotrezepte für eure Glutenintoleranz

Im Folgenden zeigen wir euch drei Rezeptmöglichkeiten für knusprige und gesunde glutenfreie Brote. Viel Spaß beim Ausprobieren!

1. Glutenfreies Nuss-Leinsamenbrot

Mit Leinsamen kannst du leckere glutenfreie Brote und Brötchen bei einer Glutenintoleranz herstellen.
Leinsamen sind nicht nur lecker. Sie sind auch ein gutes Quellmittel in der glutenfreien Küche.

Ihr braucht:

  • 90 Gramm gemischte Nüsse (nach Belieben mischen)
  • 100 Gramm geschrotete Leinsamen
  • 140 Gramm Leinsamenmehl oder Mandelmehl
  • 120 Gramm Sonnenblumenkerne
  • 30 Gramm gemahlene Flohsamenschalen
  • 2 Teelöffel Salz
  • 1 Teelöffel Zucker
  • 4 Esslöffel Öl (Sonnenblumen- oder Walnussöl)
  • 350 Milliliter Wasser

Zunächst legt ihr eine Brot-Kastenform von 25 Zentimeter Länge mit Backpapier aus. Nun die gemischten Nüsse alle in einem Mixer oder händisch mit einem Küchenmesser klein hacken. Im Anschluss die restlichen trockenen Zutaten in eine Rührschüssel geben und mit einem Löffel gut zu einer homogenen Masse verrühren. Danach mit einem Handrührgerät das Öl sowie Wasser schrittweise unterheben. Den fertigen Teig könnt ihr jetzt in die Brot-Kastenform geben und für 2,5 Stunden quellen lassen.

Kurz bevor die Quellzeit beendet ist, den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Brot im vorgeheizten Ofen für circa 60 Minuten backen. Wenn dieses fertig gebacken ist, lasst ihr es auf einem Kuchengitter vollständig auskühlen. Guten Appetit!

2. Glutenfreies Sandwichbrot (von Tanjas glutenfreies Kochbuch)

Mit dem Sandwichbrot habt ihr eine leckere Alternative zu körnigen Broten. So erleichtert ihr euren Kindern den Einstieg bei einer Glutenintoleranz.
Das Sandwichbrot passt zu jeder Gelegenheit und ist eine hervorragende Möglichkeit für die Pausenbrote eurer Kinder.

Ihr braucht:

  • ½ Würfel Frischhefe oder 1 Packung Trockenhefe
  • 300 Gramm lauwarmes Wasser (maximal 30 °C)
  • 325 Gramm Mehl Mix B von Schär*
  • 1 Teelöffel (3 Gramm) Flohsamenschalenpulver (nicht zu viel verwenden!)
  • 1 Teelöffel (5 Gramm) Salz
  • 60 Gramm Naturjoghurt (ggf. laktosefrei)
  • 25 Gramm Speiseöl
  • Glutenfreies Mehl zum Formen
  • Speiseöl zum Bepinseln

*Hinweis: Das Rezept ist auf die Mehlmischung Mix B von Schär abgestimmt!

Eine Kastenform (25 oder 30 Zentimeter Länge) mit Öl bepinseln und den Boden der Kastenform mit Backpapier auslegen. Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Die Temperatur sollte bei 28 bis 30 °C liegen.

Alle trockenen Zutaten in eine Rührschüssel geben und mischen. Hefewasser, Joghurt und Öl zugeben und mit einer Küchenmaschine oder einem Handrührgerät in drei bis vier Minuten einen glatten Teig herstellen. Den Teig in der Schüssel belassen und mit einem Geschirrtuch abgedeckt bei Zimmertemperatur 20 Minuten ruhen lassen. Bitte gebt kein Mehl hinzu, auch wenn der Teig vor der Ruhezeit sehr klebrig ist!

Anschließend den Teig nochmals kurz kneten, jedoch nicht mit den Händen, um entstandene Luftbläschen entweichen zu lassen. Eine Arbeitsfläche gut bemehlen, den Teig in vier Stücke teilen und mit bemehlten Händen zu Kugeln formen. Dabei ist es egal, wenn Risse oder Falten entstehen. In die Kastenform geben und mit Öl bepinseln. An einem warmen Ort, bei etwa 30 °C, 45 Minuten aufgehen lassen. Hierzu den Backofen für 10 Minuten auf 50 °C Ober- und Unterhitze aufheizen, dann den Backofen ausschalten und weitere 10 Minuten warten, bis er eine Temperatur von etwa 30 °C erreicht hat. Dieser Aufgehvorgang ist die beste Möglichkeit für Hefeteig, da er vor Zugluft geschützt ist und sich voll entfalten kann! Sollte der Teig bereits nach 30 bis 35 Minuten deutlich aufgegangen sein, kann er gebacken werden.

Den Backofen auf 220 °C Umluft vorheizen und ein Backblech auf den Backofenboden stellen. Das Sandwichbrot bei 220 °C Umluft auf mittlerer Schiene 10 Minuten backen und direkt zu Beginn einen Dampfstoß durchführen. So wird die Brotoberfläche schön goldbraun und glatt! Hierzu 150 ml Wasser zu Beginn in das Backblech auf den Backofenboden schütten. Jetzt die Backofentüre wegen Wasserdampf verschließen! Im Anschluss die Temperatur auf 190 °C Umluft reduzieren und das Brot weitere 35 bis 38 Minuten backen.

Das fertige Brot solltet ihr sofort aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter komplett (mindestens zwei bis drei Stunden) auskühlen lassen. Wenn ihr das Brot warm oder heiß anschneidet, ist der Anschnitt klebrig und die luftige Textur fällt zusammen.

Herzlichen Dank an Tanja Gruber, die uns ihr Rezept zum Sandwichbrot zur Verfügung gestellt hat! Wir wünschen guten Appetit! Dieses und noch mehr leckere glutenfreie Rezepte von Tanja findet ihr unter folgendem Link: Rezepte A – Z.

3. Glutenfreies Bauernbrot

Das Bauernbrot bietet sich als eine einfache und leckere Möglichkeit an.
Das Bauernbrot ist ein Klassiker in der deutschen Bäckerei, aber auch glutenfrei kann es knusprig und schmackhaft sein.

Ihr braucht:

  • 100 Gramm helle Mehlmischung (z.B. Mix Brot Schär)
  • 300 Gramm dunkle Mehlmischung
  • 380 Milliliter Wasser (lauwarm 30 °C)
  • 1 Packung Trockenhefe oder ½ Würfel Frischhefe
  • 1,5 Teelöffel Salz
  • 2 Teelöffel Brotgewürz
  • 2 Esslöffel Öl (Sonnenblumenöl)

Zuerst gebt ihr die beiden Mehle sowie Salz und Brotgewürz in eine Rührschüssel und mischt es mit einem Kochlöffel zu einer gleichmäßigen Masse. Im Anschluss wird das Öl hinzugefügt. Die Hefe löst ihr nun in dem lauwarmen Wasser vollständig auf. Das Hefewasser gebt ihr jetzt schrittweise mit einem Handrührgerät zu den trockenen Zutaten in die Schüssel.

Den Teig könnt ihr nun in eine gefettete Kastenform oder einen Bräter legen und circa 35 Minuten gehen lassen. In dieser Zeit den Backofen auf 210 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Wenn die Aufgehzeit des Brotes vorbei ist, könnt ihr dieses auf mittlerer Schiene im Ofen für 65 bis 70 Minuten backen. Im Anschluss das Brot auf einem Kuchengitter schön auskühlen lassen und fertig ist eurer Bauernbrot!

Tipp: Wird die Kruste zwischenzeitlich zu dunkel, könnt ihr für den Bräter einen Deckel als Schutz oder Alufolie bei einer Kastenform nutzen.

Wir wünschen euch einen guten Appetit und einen angenehmen Einstieg für eure Glutenintoleranz!

Fotos: Freepik / master1305 (Beitragsbild), prostooleh, azerbaijan_stockers, azerbaijan_stockers // Pexels / Pixabay

Autorin: Annika Gabriele Geile

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