Gefühlt immer früher sind Kostüme für Karneval im Geschäft zu haben. Doch worauf solltest du beim Kauf achten? Verlässliche öko-faire Siegel sind schwer zu finden. „Aber für schadstoffbelastete Polyesterkostüme aus Fernost, Plastikglitzer, erdölbasierte Schminke und Wegwerf-Deko gibt es Alternativen, die richtig Spaß machen und noch dazu individueller und kreativer sind als das übliche Saison-Angebot. Vieles davon ist auch noch preiswerter“, so Kerstin Effers, Expertin für Umwelt und Gesundheitsschutz bei der Verbraucherzentrale NRW. Für große und kleine Jecken hat sie einige Ideen zusammengestellt.

Lohnende Quellen für dein Kostüm zu Karneval

Originell und einzigartig soll die Verkleidung sein. Ein Kostüm, das nicht jeder hat, kannst du einfach finden:

  • Tauschpartys oder Kreativ-Sessions in Kindergarten, Schule oder im Familien- und Freundeskreis bieten schon vor dem Start in die närrische Zeit eine gute Gelegenheit, anzuprobieren, in Feierstimmung zu kommen und am Ende mit einem tollen Kostüm nach Hause zu gehen.
  • Statt auf Online-Plattformen und in Karnevalsshops mit schlimmstenfalls unfair produzierten Billigkostümen und Massenware aus Plastik stöbert es sich spannender auf dem Dachboden und in Second-Hand-Shops.
  • Ausgefallene Hüte, glitzernde 80er-Jahre-Klamotten oder bunte Accessoires können zur individuellen Verkleidung umfunktioniert werden.
  • Wer mehr Inspiration braucht, findet im Internet jede Menge Tipps, wie sich Stoffreste, Kartons, Verpackungen, Zweige und Co. zum Kostüm oder Accessoire upcyceln lassen.

Kostümverleihe sind eine weitere gute Möglichkeit für alle, die jedes Jahr Abwechslung lieben, aber nicht so die Do-it-yourself-Typen sind. Ressourcen, Geld und Platz im Kleiderschrank spart auch das.

Frau im 80er Style an Karneval
Die 80er sind zurück! Hose, Bluse, Brille und Ohrringe stammen aus dem Schrank einer guten Freundin.
Mädchen mit Feenkostüm an Karneval
Ein schönes Kleid für Feiertage ist die Basis dieses Kostüms. Krone, Flügel und Feenstab wurden selbst gebastelt.
Junge mit Astronauten Kostüm an Karneval
Dieser Junge ist bei einer Tauschparty fündig geworden – eine wirklich nachhaltige und günstige Quelle für Kostüme.

Schminke ohne schädliche Inhaltsstoffe

Gute Nachricht nicht nur für Meerjungfrauen, Einhörner und Eisköniginnen: Manche Dinge entwickeln sich zum Besseren – zum Beispiel loser Glitter, den es jetzt per Gesetz nur noch ohne Kunststoffpartikel gibt, sodass sich niemand Gedanken machen muss, ob er durch den Schimmer im Gesicht Mikroplastik verbreitet.

Dank fester Körperbutter oder Tagescreme lässt sich der Glitter gut und sogar hautfreundlich fixieren. Mit zertifizierter Naturkosmetik in bunten Farben (zum Beispiel mit dem COSMOS- oder NATRUE-Siegel) können Närrinnen und Narren ihr Gesicht auch ohne Azofarben, Erdöl-Paraffine oder Silikone prachtvoll verwandeln. Wasserlösliche Farben machen das Abschminken von vornherein einfacher, ansonsten leistet dabei ein Pflanzenöl gute Dienste.

Umweltfreundliche Deko zu Karneval

Deko aus Papier lässt sich leichter wiederverwerten als Accessoires aus Plastik oder aus der Sprühdose.

Mehrfach nutzen heißt auch beim Dekorieren die Zauberformel für ein nachhaltiges Vergnügen.

  • Girlanden und Wimpelketten sorgen beispielsweise auf der nächsten Geburtstagsparty wieder für ein fröhliches Ambiente.
  • Bei Luftschlangen und Konfetti ist die Wiederverwertung zugegeben knifflig. Aber auch hier gibt es kreative Lösungen, um zu vermeiden, dass Plastik auf der Straße und im Müll landet. Konfetti sollte aus Papier bestehen und nicht in der Kunststoff- oder Metallvariante gewählt werden – so ist es immerhin in der Umwelt abbaubar.
  • Luftschlangen-Spray ist für umweltbewusste Jecken ein No-Go.
  • Luftballons von Online-Händlern mit Sitz in Fernost sind oft mit krebserzeugenden Nitrosaminen weit über dem europäischen Grenzwert belastet.
  • Umwelt- und gesundheitsfreundlicher sind Ballons auch aus fairem Naturlatex mit dem Fair-Rubber-Siegel. In der Umwelt sollten die Luftballons aber generell nicht landen, weil sie dort zur Gefahr für Tiere werden können.

Mehrweg auch zu Karneval

Feiern macht durstig und auf den Partymeilen in den Hochburgen gilt oft ein Glasverbot. Trinkflaschen aus Edelstahl oder Mehrwegbecher sind auch in der närrischen Zeit nützlich für Heiß- und Kaltgetränke. Wer gerne die Hände frei hat, kann sie witzig ins Kostüm integrieren oder umhängen.

Quelle und weitere Tipps: Verbraucherzentrale NRW

Fotos: Unsplash / Xavi Cabrera // Pexels / Amina Filkins, Gabby K, pixabay

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