Egal, ob ein Kinderbuch, das Lieder oder Tierlaute abspielt, das elektrisch betriebene Feuerwehrauto mit „Tatü-Tata“, das erste Funkgerät oder eine sprechende Puppe: In vielen Spielsachen, mit denen Babys und Kleinkinder heute in Kontakt kommen, sind Knopfbatterien verbaut. Nicht immer sind die Batteriefächer so gesichert, dass die Kinder sie nicht öffnen könnten. Dabei kann Spielzeug, das Knopfbatterien enthält, eine ernsthafte Gefahr für unsere Kleinsten bedeuten.

Warum sind Knopfbatterien so gefährlich?

„Kleinkinder neigen dazu, sich kleine Teile in Ohr, Mund und Nase zu stecken. Bei Batterien kann das binnen kürzester Zeit lebensgefährlich werden, weil sie im Kontakt mit den Schleimhäuten und Gewebeflüssigkeiten starke Verätzungen und Verbrennungen auslösen“, erklärt Professor Dr. Christopher Bohr, Direktor der Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde des Universitätsklinikums Regensburg (UKR). „Wir mussten leider schon mehrfach Kinder mit derartigen schweren Verletzungen versorgen und auch Todesfälle hinnehmen. Ein so tragisches Ereignis vergisst man auch als Arzt nicht mehr“, so Professor Bohr.

Was tue ich, wenn mein Kind eine Knopfbatterie verschluckt?

Wird eine Knopfbatterie verschluckt oder in die Nase gesteckt, kann sie im Rachen, in der Speiseröhre oder in der Nase eines Kindes stecken bleiben. Dort lösen Gewebeflüssigkeiten wie Speichel oder Schleim sofort einen elektrischen Strom aus, der eine chemische Reaktion hervorruft. Diese kann innerhalb von nur zwei Stunden zu schwersten inneren Verbrennungen führen.

Wenn das passiert, solltest du:

  • sofort eine Notaufnahme aufsuchen!
  • auf keinen Fall Erbrechen bei deinem Kind auslösen!
  • dafür sorgen, dass dein Kind nichts isst oder trinkt!
In vielen Spielsachen, mit denen Kinder in Kontakt kommen, sind Knopfbatterien verbaut. Bei uns erfährst du, warum das für dein Kind gefährlich sein kann!
Leider neigen Kinder beim Spielen dazu, sich kleine Teile in Mund, Nase oder Ohren zu stecken. Das kann schlimme Folgen haben!

Gibt es Informationsmaterial zu diesem Thema?

Auf Initiative zweier Ärztinnen, die an der Notfallversorgung eines durch Knopfbatterie verletzten Kleinkindes beteiligt waren, entstand deshalb im Universitätsklinikum Regensburg eine Broschüre, die auf diese Gefahr aufmerksam macht und erklärt, was passiert, wenn Knopfbatterien verschluckt werden.

„Unser Auftrag als Ärzte ist es nicht nur, Patienten zu versorgen, sondern auch Prävention zu betreiben. Jeder, der über die potentielle Gefahr von Knopfbatterien informiert ist, kann dazu beitragen, Verletzungen zu vermeiden“, führt Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des UKR, aus. „Wir sind deshalb sehr dankbar, dass unsere Broschüre durch die Unterstützung von drei bayerischen Staatsministerien möglichst viele Menschen in Bayern erreicht.“

Die Broschüre „Gefahr Knopfbatterie“ richtet sich an Eltern und Großeltern, aber auch an die Beschäftigten in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege.
„Der Schutz unserer Kleinsten hat oberste Priorität! Die Initiative des Universitätsklinikums Regensburg ermöglicht es, Familien und Fachkräfte in Bayern zu sensibilisieren und ihnen wichtige Hinweise zur Erstversorgung zu geben, falls es zu einem Unfall mit einer Knopfbatterie kommt. Im Notfall zählt jede Minute!“, erklärt Ulrike Scharf, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales.

Die Broschüre „Gefahr Knopfbatterie“ ist digital verfügbar und kann sowohl auf der Website des UKR als auch beim Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention sowie beim Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales abgerufen werden.

Achtung: Nicht nur in elektronischem Kinderspielzeug lauert die Gefahr. Auch in vielen Haushaltsartikeln wie Taschenlampen, Küchen- und Personenwaagen, digitalen Fieberthermometern, Fernbedienungen, Autoschlüsseln sind heute Knopfbatterien implementiert.

Quelle: Universitätsklinikum Regensburg (UKR)
Bilder: © user18526052 auf Freepik
© 5712495 auf Pixabay

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