Am 27. Mai ist Tag der Sonnencreme. Gerade im Frühjahr ist der richtige Sonnenschutz für Eltern und Kinder besonders wichtig. Wir verraten euch Tipps von Experten.

Warum ist Sonnencreme schon im Frühling wichtig?

Sonnencreme erst im Sommer? Von wegen! „Erfahrungsgemäß sehe ich die meisten Fälle von Sonnenbrand im Frühjahr, da Eltern oftmals die Intensität der Frühjahrssonne unterschätzen“, berichtet Dr. Benedikt Brixius, Pressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) für den Landesverband Saarland.

Der Experte erklärt weiter: „Kinderwagen ohne Schirm, Spielen in der prallen Sonne ohne Sonnenhut und T-Shirt und nach dem Schwimmen das Eincremen vergessen – schon rötet sich die Haut. Das passiert schnell, denn die Haut von Kindern ist empfindlich und dünn. Der UV-Eigenschutz durch schützende Pigmente muss sich in den ersten Lebensjahren erst noch entwickeln. Damit sind Kinder besonders von der schädlichen UVB-Strahlung betroffen. Diese nimmt durch den Klimawandel zu. In München werden zum Beispiel heute UVB-Werte gemessen, wie man sie früher nur auf Sizilien kannte.“

So schützt du dein Kind ideal vor der Sonne

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen hat diese Expertentipps für dich, mit denen du dein Kind optimal vor Sonnenschäden schützen kannst:

  • Kleidung bietet den wirksamsten Schutz gegen UV-Strahlung. Am besten ist spezielle Kleidung mit speziellen UV-absorbierenden Fasern (UV-Standard 801). Auch den Kopf nicht vergessen: Eine Mütze oder einen Hut – am besten mit Nackenschutz – und eine Sonnenbrille schützen vor der Sonne.
  • Mittagssonne meiden: Die Zeit zwischen 11 und 15 Uhr ist besonders kritisch.
  • Eltern sollten außerdem darauf achten, dass ihre Kinder im Schatten spielen.
  • Kinder unter zwei Jahren überhaupt nicht der direkten Sonne aussetzen.
  • Die Haut allmählich an UV-Strahlung gewöhnen, also den Aufenthalt in der Sonne nur in kleinen Portionen steigern.
Kind mit Sonnencreme und UV Kleidung
UV-Kleidung schützt im Wasser, denn dort reflektiert die Sonnenstrahlung besonders stark.
Kind mit Sonnencreme und Hut
Ein Hut sieht nicht nur schick aus. Seine breite Krempe bewahrt Kopf und Nacken vor Sonnenbrand.
  • Auch im Wasser wirkt die Sonne: Kinder nicht stundenlang im schattenlosen Wasser planschen lassen.
  • Sonnencreme mit hohen Lichtschutzfaktoren (LSF) nutzen – mindestens LSF 30! Die Kinder dabei bereits zu Hause mit dem Schutzmittel eincremen und dies über den Tag mehrmals wiederholen. Das Nachcremen verlängert dabei nicht die Schutzwirkung, es erhält sie lediglich.
  • Besonders wichtig beim Eincremen sind die „Sonnenterrassen“: Nase, Ohren, Stirn, Schultern, Dekolletee und auch die Fußrücken.
  • Viele Kinder lassen sich nicht gerne eincremen. Am besten geht es so: Das Kind mit dem Rücken vor sich hinstellen und dann eincremen.
  • UV-Bestrahlung für einen braunen Teint – also Sonnenbaden – vermeiden.
  • Sonnenschutzprodukte sollten vor UVA- und UVB-Strahlung schützen. Diese sollten keine Bestandteile wie Octocrylene (hormonelle Wirkung möglich), keine Farb- oder Konservierungsstoffe, kein Parfüm und keine Weichmacher enthalten.
  • Nach dem Aufenthalt im (sonnigen) Freien duschen und die Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Lotion (nicht Salbe oder Creme) einreiben.

Welche Sonnencreme ist die richtige?

In Apotheke, Drogerie und Supermärkten gibt es ein großes Angebot an Sonnencremes. Doch welche davon ist am besten geeignet? Öko-Test hat 25 Kindersonnenschutzmittel getestet. Die gute Nachricht: Acht Produkte im Test können die Verbrauchschützer mit „sehr gut“ empfehlen. Die schlechte: In sieben Produkten hat das beauftragte Labor den verbotenen Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) nachgewiesen – eine Substanz, die in der EU schon vor Jahren als „besonders besorgniserregend“ eingestuft wurde und die als Inhaltsstoff in kosmetischen Mitteln seit 2019 verboten ist.

Bei den Funden handelt es sich nicht um einen Inhaltsstoff, sondern um eine Verunreinigung. In Verdacht steht der chemische UV-Filter DHHB, der mit dem Weichmacher verunreinigt sein kann. Der mit Abstand höchste Gehalt von DnHexP im Test steckt laut ÖKO-TEST in der Bevola Kids Sonnencreme 50+ von Kaufland. Das Produkt fällt mit “mangelhaft” durch.

Empfehlenswert sind die Testsieger. Die Bestnote “sehr gut” erhielten:

  • Babydream Sonnenspray extra sensitiv 50 + (Rossmann)
  • Babylove Sonnenspray sensitive 50+ (dm)
  • Cien Sun Kids Sonnencreme LSF 50 (Lidl)
  • Lavozon Kids Sonnencreme 50 (Müller)
  • Nivea Sun Kids Spray 5in1 50+
  • Sundance Kids Sonnenspray 50 (dm)
  • Sunozon Kids Sonnenmilch 50+ (Rossmann)
  • Tabaluga Sonnenmilch für Kinder Sensitiv 50 (Edeka/Netto)

Fotos: Pexels / Kindelmedia und Pixabay

Quellen: Öko-Test und Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V.

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