Manchmal fällt das Vorlesen schwer. Die Stiftung Lesen erklärt, warum. Und hilft mit einer kostenlosen App, in der wöchentlich neue Geschichten für verschiedene Altersgruppen erscheinen.

Vorlesen unterstützt die Sprachentwicklung

Mehr als jedes dritte Kind zwischen 1 bis 8 Jahren bekommt zu Hause selten oder gar nicht vorgelesen. Dabei zeigen Studien zeigen immer wieder, dass Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, einen größeren Wortschatz haben und oft schon vor Schulbeginn erste Buchstabenkenntnisse entwickeln. Viele Eltern wissen das zwar, setzen dieses Wissen aber nicht in ihrem Alltag um. Als Grund dafür heißt es oft: keine Zeit. Aber auch negative oder falsche Vorstellungen können ausschlaggebend sein, warum Eltern nicht regelmäßig vorlesen. Die Stiftung Lesen nennt die vier häufigsten Gründe und zeigt direkt auf, warum Eltern keine Angst vorm Vorlesen haben müssen.

Eltern mit Kleinkind beim Vorlesen im Bett

Grund 1: Mein Kind ist zu unruhig

Viele Eltern sagen, dass ihnen das Vorlesen keinen Spaß macht, weil die Kinder unruhig sind oder sie beim Vorlesen unterbrechen. Daraus schließen sie häufig, dass ihre Kinder kein Interesse am Zuhören haben oder das Vorgelesene nicht verstehen. Dabei ist Vorlesen flexibel gestaltbar. Bilder und Geschichten in Kinderbüchern sollen zum Austausch anregen: nicht alle Sätze müssen vorgelesen werden. Über die gezeigten Bilder kann auch frei erzählt oder Fragen an die Kinder formuliert werden, die so selbst ins Erzählen geraten. Vorlesetipp: Die eine, „richtige Art vorzulesen“ gibt es nicht. Wichtig ist es, sich mit den Kindern zu beschäftigen und miteinander zu sprechen.

Grund 2: Ich kann nicht gut schauspielern beim Vorlesen

Verschiedene Stimmen für die Charaktere, besondere Betonung und möglichst schon viel Spannungsaufbau in der Stimme: viele Eltern glauben, dass sie beim Vorlesen schauspielern müssen und fühlen sich unwohl bei dem Gedanken daran. Dabei stellen diese hohen Ansprüche vor allem die Erwachsenen an sich selbst. Die meisten Kinder genießen die gemütliche Atmosphäre und die gemeinsame Zeit mit ihren Eltern. Vorlesetipp: Vorlesende können unbesorgt mit ihrer normalen Stimme vorlesen.

Grund 3: Vorlesen ist doch altmodisch

Fast jede Familie in Deutschland besitzt ein Smartphone oder Tablet und das digitale Angebot für Kinder wächst stetig. Aber der Eindruck, Vorlesen sei altmodisch, trügt. Es gibt zwar viele sinnvolle Apps und digitale Angebote, die beim Lesenlernen unterstützen können. Aber wer selbst einmal eine Fremdsprache gelernt hat, weiß: um die Sprache wirklich zu beherrschen, braucht es Austausch. Nichts Anderes ist Vorlesen. Vorlesetipp: Digitale und analoge Leseanlässe gemeinsam nutzen.  

Grund 4: Ich habe gar kein Buch (dabei)

Eltern beim Vorlesen per App

Kein Problem, denn Vorlesen geht auch digital. Ob Wartezeit beim Kinderarzt oder die Fahrt mit Bus und Bahn: Auch kurze Alltagspausen eigenen sich wunderbar, um gemeinsam Geschichten zu entdecken. Vorlesetipp: Für alle, die selbst nicht gut lesen können bieten Apps häufig zusätzliche Vorlesefunktionen an. Übrigens muss gar nicht Deutsch die Vorlesesprache sein, viele Angebote gibt es mehrsprachig.

Hier gibt es immer Freitags neue Vorlesegeschichten – gratis

Die Stiftung Lesen hält für alle Eltern, Kinder, Großeltern, Erzieher und Vorlesende ein besonderes Angebot bereit: Auf ihrer Website www.einfachvorlesen.de und in der App gibt es viele Vorlesegeschichten – unterteilt in drei Altersklassen. Hier findet ihr Geschichten und Erzählungen für Kinder ab drei, fünf und sieben Jahren – immer mit Angabe der Vorlesezeit und schön bebildert. So könnt ihr über das Smartphone, Tablet oder den Computer vorlesen, die Bilder anschauen und miteinander ins Gespräch kommem. Damit habt ihr Geschichten immer dabei.

Fotos: Pexels / Pavel Danilyuk, Cottonbro Studio und Andrea Piacquadio

Quelle: Stiftung Lesen

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