Gesunde Milchzähne sind die Basis für kräftige bleibende Zähne. Dabei ist das richtige Zähne putzen wichtig – und auch die Mundpflege schon im Babyalter.

Darum sind Ernährung und Zähne putzen so wichtig

Dr. Andrea Thumeyer, Zahnärztin und Vorsitzende der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH), weiß, wie Kinderzähne gesund bleiben: „Saubere, also plaquefreie, Zähne von Anfang an, die Reduktion freier Zucker durch Wassertrinken über den ganzen Tag und die Beschränkung des Naschens auf die Menge einer Kinderhand am Nachmittag beugen Karies bei Kindern vor. Das ist wichtig. Denn sind die Milchzähne gesund, haben die bleibenden Zähne eine bis zu 90-prozentige Chance, ein Leben lang gesund zu sein.“ Neben der zahnfreundlichen Ernährung ist das richtige Zähne putzen ein wichtiger Bestandteil guter Zahnpflege. Damit das gelingt, gibt es für Eltern und ihre Kinder Unterstützung.

Krankenkassen zahlen Vorsorgeuntersuchung schon für Babys

Denn die Krankenkassen übernehmen regelmäßige Vorsorgetermine:

  • Damit dein Schatz sich von kleinauf an regelmäßige Zahnarztbesuche gewöhnt, könnt ihr euern ersten Vorsorgetermin in der Zahnarztpraxis Anfang des sechsten Lebensmonats vereinbaren.
  • Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die regelmäßigen zahnärztliche Vorsorgen bis zum 18. Lebensjahr.
  • So kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt schauen, ob die Zähne gesund sind und die Eltern zur Zahnpflege sowie zur Zuckerreduktion beim Essen und Trinken alltagsnah beraten. Eltern sind dankbar, Hinweise zum Schnuller und Daumenlutschen, zum Schlucken und Atmen sowie zum Kauen und Sprechen zu bekommen.
  • Insbesondere die altersgerechte Anwendung von Fluorid zum Schutz vor Karies ist wichtig.
  • So zahlen die gesetzlichen Krankenkassen das Auftragen von Fluoridlack für Kinder bis zum sechsten Geburtstag. Fluoride härten den Zahnschmelz und schützen so vor Karies. Der Anspruch auf diese Leistung besteht nun für alle Kinder unabhängig vom individuellen Kariesrisiko.

Zähne putzen am besten als festes Ritual

Zähneputzen mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta direkt nach dem ersten Frühstück und direkt nach dem Abendessen sollte für Kinder und Eltern ein festes Ritual im Familienalltag sein. Damit die Zähne richtig gereinigt werden, braucht dein Kind viele Jahre deine Unterstützung:

  • In den ersten zwei bis drei Lebensjahren kaut es auf seiner Zahnbürste meist genüsslich herum.
  • Im dritten Lebensjahr kann es meist die Zahnbürste auf den Kauflächen hin- und herbewegen.
  • Dann mit etwa vier Jahren können Kinder auf die Außenflächen ihrer Zähne Kreise malen und kurz vor Schuleintritt halbe Kreise bzw. Auswischbewegungen auf den Innenflächen der Zähne ausführen.
Baby beim Zähne putzen
Anfangs darf die Zahnbürste auch erstmal ein Spielzeug sein. Wichtig ist, dass das Kind sie im Mund akzeptiert.
Zähne putzen und dann zur Zahnärztin
Die Krankenkassen übernehmen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt auch für Kinder.
  • Kinder müssen die Systematik und die dazugehörigen Bewegungen viele Jahre üben.
  • Denn erst, wenn sie im Grundschulalter flüssig Schreibschrift beherrschen, können sie die Plaquebeseitigung eigenverantwortlich übernehmen.
  • Dabei arbeiten sie am besten mit der KAIplus Systematik. Zuerst üben die Kinder die Bewegungen der Zahnbürste auf den Kauflächen, dann auf den Außen- und zum Schluss auf den Innenflächen der Zähne. Das plus sind die Eltern. Für sie sollen die Kinder den Mund zum Sauberputzen bereitwillig aufmachen.

Mehr Spaß mit der richtigen Zahnbürste

Für Kinder gibt es altersgerechte Zahnbürsten. Ein kurzer, schmaler Bürstenkopf passt optimal in den Mund und erreicht alle Zähne. Ein planes Borstenfeld mit weichen, dicht gebündelten und abgerundeten Borsten aus Kunststoff schützen vor Verletzungen des Zahnfleischs. Ein dicker, rutschfester Griff lässt die Bürste gut in der Kinderhand liegen.

Kinderzahnbürsten sind in vielen bunten Farben und lustigen Designs erhältlich:

  • Von Tiermotiven bis Superhelden ist die Auswahl groß.
  • Wenn das Kind die Zahnbürste selber aussuchen darf, kann das die Motivation zum Mitmachen erhöhen.
  • Kleine Technikfreaks sind von elektrischen Zahnbürsten oder Schallzahnbürsten begeistert.
  • Manche haben eine integrierte Lichtquelle, sodass die Eltern im dunklen Kindermund die zu putzenden Zähne viel besser sehen können.
  • Eine blinkende Regenbogen-Lichtquelle kann den Spaßfaktor erhöhen!
  • Der Dentalhandel bietet inzwischen sogar smarte Zahnbürsten mit interaktiven Zahnputzspielen für Grundschulkinder an.

Die richtigen Zahnbürsten, die passende Vorlesegeschichte und vielleicht auch eine schöne Sanduhr für die richtige Putzzeit können die Motivation deines Kindes erhöhen. So macht das Zähne putzen richtig Spaß!

Quelle und Fotos: proDente e.V.

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