Zuckeraustauschstoffe wie Birkenzucker und Erythrit sind längst in allen Supermärkten zu finden. Sie sollen süßen wie Zucker, aber mit weniger oder fast keinen Kalorien. Süßen ohne Reue – gibt es das oder lauern hier gesundheitliche Gefahren? Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) weist auf die blähende und abführende Wirkung der Ersatzstoffe hin und rät vorerkrankten Personen zum vorsichtigen Einsatz. Eine Studie deutet auf erhöhte Gefahren für Blutgerinnsel und als Folge Herzinfarkt und Schlaganfällen hin.
Was sind die Zuckeraustauschstoffe Birkenzucker und Erythrit?
- Bei Birkenzucker handelt es sich um den Zuckeralkohol Xylit. Er sieht dem Haushaltszucker sehr ähnlich, hat auch die gleiche Süßkraft, aber nur etwa 60 Prozent der Kalorien. Xylit hemmt außerdem das Wachstum von Kariesbakterien, so dass es seit langem in zuckerfreien und zahnfreundlichen Kaugummis und Bonbons sowie in Zahncreme enthalten ist.
- Erythrit ist ebenfalls ein Zuckeralkohol, der als Süßungsmittel verwendet wird. „Er sieht ähnlich aus wie Haushaltszucker, besitzt 60 bis 80 Prozent seiner Süßkraft, liefert aber fast keine Kalorien“, so Annegret Hager, Ernährungsexpertin beim VSB.
- Sowohl Xylit als auch Erythrit sind aufwändig in der Herstellung, schmecken ähnlich wie Haushaltszucker, haben aber einen Kühleffekt auf der Zunge.

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Fördern Zuckeraustauschstoffe Blutgerinnsel?
„Die blähende und abführende Wirkung von Zuckeraustauschstoffen ist schon lange bekannt“, erklärt Hager. Aufschrecken ließ jedoch eine im Sommer 2024 in den USA veröffentlichte Studie zu Xylit:
- In Laborversuchen wie auch bei Tests mit gesunden Studienteilnehmern zeigte sich, dass Xylit die Reaktivität von Blutplättchen erhöht.
- Das kann die Bildung von Blutgerinnseln fördern und somit das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfälle steigern.
- Bereits 2023 wies die gleiche Forschungsgruppe für Erythrit eine beschleunigte Bildung von Blutgerinnseln in vitro, also im Labor nach.
- Ein kausaler Zusammenhang ist jedoch noch nicht bewiesen.

Nach derzeitiger Studienlage ist die Sicherheit dieser Zuckeraustauschstoffe gerade für vorerkrankte Personen mit bestehendem Diabetes oder kardiovaskulären Erkrankungen in Frage gestellt. Weitere Studien bleiben abzuwarten.
Quelle: Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB)
Fotos: Pixabay / David Gaigg // Pexels / Mali
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